Aktuelle Projekte

Kommentierung des Johannesevangeliums für das Neue Testament Deutsch.

Der vollständige, aktualisierte Überblickskommentar zum Neuen Testament bietet in jedem Band Übersetzungen, Erklärungen, thematisch übergreifende Exkurse sowie Literaturhinweise. Wissenschaftliche Qualität, verständliche Darstellungen und günstiger Preis haben diese Kommentarreihe seit Jahrzehnten zu einem Standardwerk für Pfarrer, Lehrer, Studenten und kirchliche Mitarbeiter/innen gemacht.

Kommentierung des Epheserbriefs für den Theologischen Handkommentar zum Neuen Testament.

Seit dem bahnbrechenden Projekt über "Plutarchs Schriften und die frühchristliche Literatur", das von H.D. Betz vor 40 Jahren initiiert wurde, hat sich die Diskussion über die Verwendung von "Parallelen" zum Neuen Testament erheblich verändert. Während man sich bemüht hat, die Kluft zwischen "Hellenismus und Judentum" zu überbrücken, haben Studien zur hellenistischen und frühkaiserzeitlichen Philosophie zu einer erneuten Reflexion über die Gültigkeit der Kluft zwischen "Religion und Philosophie" geführt. Seit der Veröffentlichung des Sammelbandes von Athanassiadi und Frede im Jahr 1999 ist ein heftiger Disput über die Existenz eines "heidnischen Monotheismus" entbrannt. Plutarch, der platonische Philosoph und Priester des Apollo in Delphi, ist eine zentrale Figur in all diesen Diskussionen. Er scheint den eher philosophischen Schriften des Neuen Testaments in vielerlei Hinsicht besonders nahe zu stehen (Gattung, Ethik, bildhafte Sprache, Theologie, Ansichten über Frauen, Liebe, Ehe usw.). Schon seine enorme Rezeptionsgeschichte innerhalb des Christentums deutet darauf hin, dass dieser Autor für mehr als nur eine Parallele gehalten wurde - er erschien zeitweise als eine Art heidnisch-griechischer "Kirchenvater", ähnlich wie Seneca im lateinischen Westen. Seit den 1970er Jahren hat das Studium der umfangreichen Werke Plutarchs einen Aufschwung erlebt, der sich in der Analyse seiner literarischen und philosophischen Technik ebenso niedergeschlagen hat wie in der Analyse seiner Hermeneutik religiöser Traditionen und der Bedeutung theologischer Reflexionen für Plutarchs philosophische Denkweise.

Zur Zeit der Entstehung des Neuen Testaments entwerfen Autoren unterschiedlicher Provenienz Geschichte anhand herausragender Figuren als Ort göttlichen Einwirkens. Den biblischen Evangelien zufolge wurde durch das Leben Jesu Christi eine neue Ära in der Beziehung Gottes zur Welt und der Erkenntnis Gottes durch die Menschen inauguriert. Ähnlich biographisch zentrierte Darstellungen von Geschichte finden sich in angrenzenden religiös-kulturellen Kontexten. In der griechisch-römischen Welt ragen die Lebensbeschreibungen Plutarchs heraus, des platonischen Philosophen und Priesters des Apollon in Delphi, zeitgleich rankt sich eine reiche Textproduktion um Sokrates, Pythagoras, Orpheus, Hermes, die Pythia und die Sieben Weisen. In der Literatur des Hellenistischen Judentums verfasst der Schriftausleger und Philosoph Philon von Alexandrien Werke über Mose, Abraham und Joseph, daneben steht Literatur von der Weisheit Salomos bis hin zu  Henoch oder die zwölf Patriarchen. 

Das Projekt erarbeitet ausgehend von einem Vergleich der biblischen Evangelien mit ausgewählten Viten Plutarchs eine neue Methode transkultureller Textanalyse. Damit wird untersucht, ob und wie emblematische Einzelfiguren literarisch als Resonanzraum göttlichen Einwirkens gefasst werden. Ziel ist eine Neuverortung der biblischen Evangelien in der biographisch grundgelegten Literatur, wodurch umgekehrt die religiösen Aspekte als integralen Teil philosophischer und historischer Darstellungen in der frühen Kaiserzeit verständlich gemacht werden.

Die Website des Projekts finden Sie unter diesem Link.

Das Projekt untersucht die religiöse Eigen- und Fremddeutung von Epilepsie in zwei Projekteilen.

  • eine klinischen Studie mit Epilepsie-Patienten, die eine Hirnoperation hinter sich haben.
  • einer historischen Studie zur religiösen Deutung von Epilepsie in der Geschichte, sei es aus medizinischer Literatur im Corpus Hippokratikum und bei Galen, sei es in Erzählungen in der Bibel und bei den Kirchenvätern.

Ein Schwerpunkt des Theologiestudiums in Bern ist die konsequente Vernetzung von Sprachstudium und Theologie vom Beginn an. Wir bieten Sprachausbildung und philologische Kompetenzerweiterung auf allen Niveaus der wissenschaftlichen Qualifikation durch Lektüreseminare, Sprachsprechstunden, Workshops und individuelle Beratung. Hierzu zählt auch die Beratungen wissenschaftlicher Projekte in philologischen Detailfragen und insbesondere die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in diesem Bereich.